Karl Veitschegger 2023

 

11. November: Martinstag, Martini


 

Herzenswärme

Der Tag des heiligen Martin fällt in die Jahreszeit, in der die Tage kürzer und kälter, die Wünsche nach Licht und Wärme daher größer und stärker werden. Martin – er wurde übrigens als erster Nicht-Märtyrer in den Heiligenkalender aufgenommen – ist eine Lichtgestalt, ein Vorbild für Herzenswärme und Nächstenliebe.

 

Geteilter Mantel

Es wird überliefert, dass der um 316 im heutigen Ungarn (Szombathely) geborene römische Soldat Martin eines Nachts vor den Toren von Amiens vom hohen Ross stieg, um mit einem frierenden Bettler den Mantel zu teilen. (Er gab ihm dabei seine Hälfte des teilbaren Mantels, die andere gehörte der Armee). In dieser Nacht erschien ihm Christus im Traum. Er trug den halben Mantel des Bettlersund sagte: „Was du dem Geringsten meiner Geschwister getan hast, hast du mir getan.“ Bald darauf wurde Martin Christ und später sogar Bischof von Tours im heutigen Frankreich.

 

Geschnatter

Bei der Bischofswahl – so die Legende – soll sich der bescheidene Mann in einem Gänsestall versteckt haben, um der Bischofsweihe zu entgehen. Erfolglos. Denn das Geschnatter der Gänse verriet ihn – und das gläubige Volk erhielt einen hervorragenden Bischof, der die Botschaft der Liebe nicht nur predigte, sondern selbst tatkräftig lebte. Er starb im November 397, ist aber bis heute im ganzen Abendland unvergessen.

 

Laternen

Viele Kirchen und Orte sind nach ihm benannt und in Erinnerung an ihn werden an unzähligen Orten „Laternenfeste“ gefeiert und „Martinsspiele“ aufgeführt. Das noch immer beliebte „Martinigansel-Essen“ war früher in manchen Gegenden die letzte üppige Mahlzeit, ehe die vorweihnachtliche Fastenzeit begann.

 

(nach meinem BrauchBar-Beitrag für November-Newsletter 2023 der Erlebnisregion Graz)

 

Karl Veitschegger

 

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