Karl Veitschegger (2020) Wozu Kirchenglocken? - Besinnliches Seit vielen Jahrhunderten gehören
Glocken zum Leben und Klangbild unserer Städte und Dörfer. Ihr unverkennbarer
Ruf durchbricht den Alltag und mahnt, sich nicht in ihm zu verlieren, sondern
innezuhalten, aufzuhorchen: Es gibt mehr als Arbeit und Geschäftigkeit. „Der
Mensch lebt nicht vom Brot allein.“ (Matthäus 4,4). Deshalb laden Glocken zu Gebet und
Gottesdienst ein, verkünden Festfreude, beklagen Tote, wehren nach altem
Volksglauben Böses ab, rufen den Schutz des Himmels auf
Mensch und Tier herab … Sie sind metallene Gebete, dazu geweiht und
gesegnet. Einer alten Tradition nach werden
Glocken immer an einem Freitag um 15 Uhr, in der Todesstunde Jesu, gegossen.
Das hat einen tiefen Sinn. Denn jedes Glockengeläute bezeugt: Hartes kann
sich in Schönes wandeln. Wie aus den harten Schlägen des Klöppels der schöne
Glockenklang entsteht, so können sich auch in unserem Leben schwere
Schicksalsschläge in Heil wandeln, großes Leid letztlich in Freude münden.
Das bedeutet Erlösung: Aus jedem Karfreitag kann Osterfreude kommen. Auch in
jedem und jeder von uns. Karl
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