Karl Veitschegger (2000) Wozu
„Versöhnungskirchen“? Für das
Jubiläumsjahr 2000 wurden in den katholischen Diözesen Kirchen namhaft
gemacht, in denen der Jubiläumsablass gewonnen werden kann. In der Diözese
Graz-Seckau heißen sie „Versöhnungskirchen". Orte der Versöhnung „Was alle tun sollen, müssen einige ganz
besonders tun.“ Dieses soziologische Gesetz lässt sich auch auf die 32
„Versöhnungskirchen“ in unserer Diözese Graz-Seckau übertragen. Auf Wunsch
des Papstes bestimmten die Bischöfe in ihren Diözesen einige Kirchen, in
denen im Heiligen Jahr 2000 besonders zur Glaubens- und Lebenserneuerung
eingeladen wird. In der Steiermark sind diese Kirchen auch außen
gekennzeichnet durch eine Fahne mit der Inschrift „Versöhnungskirche“ und den
Logos für das Jubeljahr und die Aktion „Grüß Gott 2000“. Wer eine Wallfahrt
zu einer Versöhnungskirche unternimmt, soll dies bewusst als Weg der
Hinwendung zu Gott und den Mitmenschen verstehen. Jeder und jede ist
eingeladen, dabei das eigene Leben zu überdenken, (vielleicht nach langer
Zeit wieder einmal) zur Beichte zu gehen, am Tisch des Herrn teilzunehmen,
konkrete Taten der Nächstenliebe zu setzen und – nach katholischer Tradition
– auch den sogenannten Jubiläumsablass zu gewinnen. Der
(leider oft missverstandene) Ablass ist eine spirituelle
Hilfe der Kirche, damit jene Verwundungen der Sünde, an denen der Mensch auch
nach der Vergebung noch leidet, schneller heilen können. Diese
„Genesungshilfe“ kann – davon ist die Kirche überzeugt – auch für
Verstorbene, die noch der Läuterung bedürfen, erbeten werden. „Du bist mein Schatz“ Im Alltag sagt man zu einem Menschen, der
einem hilft, manchmal: „Du bist ein Schatz!“ Im Ablass verweist uns die Kirche
auf ihren größten „Schatz“ (vgl. Mt 13,44): auf Jesus Christus selbst und
alle heiligen Menschen, in denen Gottes Geist wirksam war und ist. Diesen
Schatz neu zu entdecken und für das eigene Leben fruchtbar zu machen, ist
Anliegen des Heiligen Jahres. Sicher gehören die Versöhnungskirchen und der
mit ihnen verbundene Ablass nicht zu den zentralen Punkten unseres Glaubens,
und kein Christenmensch ist verpflichtet, sie in Anspruch zu nehmen, aber sie
sind ein sichtbarer Hinweis darauf, worauf es für alle ankommt: „Umkehren, sich Gott zuwenden und der Umkehr entsprechend
handeln“ (Apg 26,20)! (Beitrag für das
"Sonntagsblatt für Steiermark" 2000) Karl Veitschegger (2000) Zurück zur Startseite von Karl Veitschegger Zurück
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