Angst vor dem neuen Jahr? Beitrag für das "Sonntagsblatt für
Steiermark" (Nr. 52/2004) Der Jahreswechsel
verleitet viele, mit allerlei Mitteln einen Blick in die Zukunft zu tun:
Horoskope, Bleigießen, Rat eines Wahrsagers etc. Viele tun das nur zum
Scherz, manche beherrscht aber auch die Angst vor der Macht des Schicksals.
Martin Luther wurde einmal, so wird erzählt, von seinem Freund Melanchthon
gewarnt, einen Fluss zu überqueren, weil die Sterne ungünstig stünden. Luther
ließ sich davon nicht aufhalten, sondern sagte nur kurz: „Domini sumus.“
Dieses lateinische Wort bedeutet: „Wir gehören dem Herrn“, aber auch: „Wir
sind Herren“. Luther meinte: Was immer Horoskope sagen, sie sind für einen
Christenmenschen einfach nicht maßgeblich. Denn wir gehören dem Herrn. Nicht
die Sterne, sondern der liebende Gott ist entscheidend für unser Leben. Und selbst wenn
es geheimnisvolle Schicksalsmächte gibt – es gibt ja viel Unerklärliches
zwischen Himmel und Erde -, können sie einem Menschen, der sich
vertrauensvoll Christus zugewendet hat, nichts mehr anhaben. Wer gläubig
geworden ist, ist nicht mehr Sklave solcher Mächte, sondern ein freier Herr.
Mir persönlich hat dieses „Domini sumus“ immer
wieder geholfen, wenn ich mit paranormalen Phänomenen konfrontiert worden
bin. Ich habe mich entschieden, mich solchen Dingen nicht auszuliefern. Sie
machen Menschen abhängig, manchmal sogar süchtig. Ich brauche keine
Vorhersagen und keine ominösen Warnungen für meine Zukunft, ich halte mich
lieber an das Wort des Apostels Paulus: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die
ihn lieben, alles zum Guten führt.“ (Röm 8,28) Als Christen brauchen wir vor
der Zukunft keine „Heiden“-Angst zu haben, denn unser Leben ist in der Hand
Gottes, der im Gebet mit sich reden lässt und es immer gut mit uns meint.
Domini sumus! – auch im neuen Jahr! Karl
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