Christlicher Advent „Advent"
bedeutet „Ankunft" (lat. adventus
Domini = Ankunft des Herrn). Christinnen
und Christen denken in der Adventzeit an das endgültige Kommen Christi am
„Ende der Zeiten", aber auch an sein erstes Kommen als Kind in Betlehem
und an sein Kommen heute und jetzt – im Hören seiner Botschaft, in der Feier
der Gottesdienste, in der Begegnung mit Notleidenden und, und, und ... Ursprung
der Adventzeit Eine
eigene Adventzeit als besinnliche Vorbereitung auf das Weihnachtsfest (in
Anlehnung an die vorösterliche Fastenzeit) wurde seit dem vierten Jahrhundert
zuerst in Spanien und Gallien, später im ganzen Abendland begangen. Die
Ostkirchen kennen keine Adventzeit. Im Westen war ihre Dauer zuerst regional
verschieden (zwischen vier und sechs Wochen), bis Papst Gregor der Große
(540–604) die noch heute gültige Regelung festlegte. Die Kirchen der
Reformation haben diese römische Tradition übernommen. Der erste der vier
Adventsonntage fällt auf den Sonntag zwischen 27. November und 3. Dezember.
Der vierte Adventsonntag kann daher spätestens auf den 24. Dezember fallen. Zeit froher
Besinnung Für
katholische Gläubige ist der Advent eine Zeit der Besinnung und Buße, wobei
unter Buße nichts Trauriges, sondern eine erneute Hinwendung zu Gott
verstanden wird. Das signalisiert auch die liturgische Farbe Violett. Am
dritten Adventsonntag, der auch „Gaudete" („Freut euch!") heißt,
werden mancherorts rosa liturgische Gewänder verwendet. In
früheren Zeiten begannen viele Menschen bereits nach dem fröhlichen
Martinifest (11. November, „Martini-Gansl-Essen") eine vorweihnachtliche
Fastenzeit, die am Heilige Abend, an dem in katholischen Gegenden oft Fisch
auf den Tisch kam, endete. An vielen Orten fand am Gedenktag der hl.
Katharina von Alexandrien (25. November) die letzte ausgelassene
Tanzveranstaltung vor der besinnlichen Zeit statt. Daran erinnert der Spruch:
„Sankt Kathrein stellt's Tanzen ein!" Religiöses
Brauchtum Die
Adventzeit hat das Volk zu einer Vielzahl von religiösen Bräuchen angeregt:
Adventkranz (kommt ursprünglich aus dem evangelischen Bereich),
Herbergsuchen, Frauentragen (Weitergabe eines Marienbildes von Haus zu Haus)
usw. In den Alpenländern werden besondere Frühmessen namens „Rorate"
gefeiert. Das Wort „Rorate" leitet sich vom lateinischen Eingangsvers
dieser Messen ab: „Rorate coeli desuper et nubes pluant iustum – Tauet,
Himmel, herab den Gerechten, die Wolken sollen ihn herabregnen!" (vgl.
Jesaja 45,8) Zurück zur Startseite von Karl
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