Fronleichnam:
Schmeckt und seht! Neun Wochen nach dem Gründonnerstag geht es wieder um
das Abendmahl Einladung Die
Fronleichnamsprozessionen mit Blasmusik und Kirchenchor, Fahnen und
Kerzenleuchtern, Birkenbäumchen und Rosenblättern, Weihrauchduft und
Glockengeläute sind landauf landab eine unüberhörbare Einladung an Jung und
Alt, Gläubige und Skeptiker, Besinnliche und Schaulustige: „Schmeckt und seht, wie freundlich Gott ist!“ (Psalm
34,9). Fleisch und Blut Alle
Religionen preisen die Freundlichkeit Gottes, aber Christen und Christinnen
wagen zu behaupten, dass sie in Jesus Christus „Fleisch und Blut“ geworden
ist. Und wenn sie die hl. Messe feiern, rufen sie diesen Jesus in ihre Mitte,
„begreifbar" und „verkostbar" in den
Gestalten von Brot und Wein. Unsere mittelalterlichen Vorfahren nannten das
eucharistische Brot „vronlichnam"
(Herrenleib; vron = Herr, lichnam = Leib), längst bevor es in einer
Monstranz (Schaugefäß) bei Umzügen mitgetragen wurde und es einen eigenen
Festtag dieses Namens gab. Anregung einer Frau Ursprünglich
wurde nur an einem Tag im Kirchenjahr besonders der Einsetzung der
Eucharistie gedacht: am Gründonnerstag. Da aber der Ernst der Karwoche lauten
Festjubel nicht zuließ, entstand im 13. Jahrhundert auf Anregung der hl. Juliana
von Lüttich das Fronleichnamsfest. Fröhlicher Gründonnerstag So
wurde der Donnerstag nach der Pfingstwoche zum „fröhlichen
Gründonnerstag", der mit der gewünschten Prachtentfaltung gefeiert
werden konnte. Über die ganze Schöpfung, über Felder und Fluren, Dörfer und
Städte wird an diesem Tag Gottes Segen ausgerufen. Das Fronleichnamsfest
ermuntert zu dankbarem Genuss der schönen Dinge dieser Welt und verweist
zugleich auf den, der allein im Stande ist, den ganzen Hunger des
Menschenherzens zu stillen. Dafür gehen katholische Christen und Christinnen
an diesem Tag sogar auf die Straße. (Erste Veröffentlichung in "Neues von Graben"
3/1996) Zurück zur Startseite von
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